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Greenwashing: Wenn Nachhaltigkeit nur Schein ist

Greenwashing: Wenn Nachhaltigkeit nur Schein ist

Greenwashing mit grünen Haus und Marker, Buchstaben auf weißen Kacheln.

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, setzen viele Unternehmen auf ein grünes Image. Doch leider ist nicht alles, was grün aussieht, auch wirklich nachhaltig. Diese Strategie, sich grüner darzustellen, als man tatsächlich ist, nennt sich “Greenwashing”. Doch was steckt hinter Greenwashing, und wie könnt ihr erkennen, ob ein Unternehmen wirklich nachhaltig handelt?

Der Ursprung und die Bedeutung von Greenwashing

Der Begriff “Greenwashing” wurde in den 1980er Jahren vom Umweltaktivisten Jay Westerveld geprägt. Er kritisierte damals Hotelketten, die damit warben, durch weniger Handtuchwechsel die Umwelt zu schonen – während die tatsächliche Motivation darin lag, Betriebskosten zu senken. Auch wenn die Absichten oft nicht ehrlich sind, hat Greenwashing paradoxerweise manchmal eine positive Wirkung: Der Druck, als nachhaltig wahrgenommen zu werden, zwingt Unternehmen dazu, zumindest einige umweltfreundlichere Praktiken umzusetzen, selbst wenn diese nur oberflächlich sind.

Die Top-5 Tricks der Greenwasher

Greenwashing kann in vielen Formen auftreten. Hier sind die fünf häufigsten Taktiken, die Unternehmen verwenden, um sich grüner zu präsentieren, als sie sind:

1. Hervorheben einer einzigen Maßnahme

Ein Unternehmen hebt eine kleine, umweltfreundliche Maßnahme stark hervor, während die restlichen Geschäftspraktiken weiterhin umweltschädlich sind. Ein Beispiel ist ein Modeunternehmen, das eine „nachhaltige“ Kleidungsreihe aus recycelten Materialien bewirbt, obwohl der Großteil seiner Produktion auf nicht nachhaltige Praktiken zurückgreift.

2.  Verwendung schwammiger Begriffe

Begriffe wie „umweltfreundlich“, „natürlich“ oder „grün“ werden verwendet, ohne dass klar wird, was genau damit gemeint ist. Diese Begriffe klingen gut, sind aber oft nicht durch konkrete Maßnahmen oder unabhängige Prüfungen belegt.

3. Biologische Produkte mit langen Lieferwegen

Ein Produkt wird als „Bio“ oder „natürlich“ beworben, kommt aber aus weit entfernten Ländern und hat durch den Transport einen erheblichen CO₂-Fußabdruck. Der biologische Anbau wird betont, die Umweltauswirkungen des Transports werden verschwiegen.

4. Verwendung von grüner Verpackung

Produkte werden in grünen Verpackungen oder mit Naturbildern präsentiert, um sie nachhaltiger erscheinen zu lassen, obwohl der Inhalt nicht umweltfreundlich ist. Diese visuelle Täuschung spielt mit der Wahrnehmung der Verbraucher.

5. Fehlende Transparenz

Ein Unternehmen gibt an, nachhaltige Praktiken zu verfolgen, liefert aber keine konkreten Daten oder Beweise. Es fehlen klare Angaben dazu, wie diese Maßnahmen umgesetzt und kontrolliert werden.

Fazit: Seid ehrlich in eurer Kommunikation – und vermeidet Greenwashing

Für euch als Unternehmen bedeutet das: Betrachtet eure Kommunikation zur Nachhaltigkeit aus der Perspektive eines Skeptikers wie Jay Westerveld. Würde er eure Bemühungen als ernsthaft anerkennen – oder würde er euch öffentlich anprangern?

Nur wenn ihr ehrlich und transparent über eure Maßnahmen sprecht und diese auch wirklich umsetzt, könnt ihr das Vertrauen eurer Kunden gewinnen und langfristig erhalten. Denn wahre Nachhaltigkeit ist mehr als ein Marketingtrick – sie muss tief in eurer Unternehmensphilosophie verankert sein.