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Wie Abfälle zu neuen Ressourcen werden können

Wie Abfälle zu neuen Ressourcen werden können

Ausgangssituation

Ein Unternehmen, das Schalter für die Weisswaren- und Automobilindustrie herstellt, produziert sowohl die Metallteile aus Messing als auch die Kunststoffteile selbst. Die Fertigungstiefe ist daher hoch.

Herausforderung

Beide Kundensegmente (Weisswaren, Autoindustrie) fordern von den Zuliefern immer tiefere Einkaufspreise. Die Forderungen, die Preise jährlich 3 bis 5% zu reduzieren, müssen irgendwie gemeistert werden. Die Preise der zentralen Rohstoffe Messing und Kunststoff sind den weltweiten Preis-Fluktuationen an der Börse ausgesetzt und sind nur bedingt vorhersehbar. Es müssen aber zielgerichtet die Kosten gesenkt werden.

Lösungsweg

Um einen Teil der Materialkosten zu sparen, werden die Kunststoffabfälle weitestgehend im Unternehmen wieder genutzt. Die Abfälle werden dazu granuliert und dem Neumaterial beigemischt. 

Bei den Messingabfällen ist das Ganze etwas schwieriger. Beim Stanzen entstehen rund 50% Abfall. Dieses Messing wurde in der Vergangenheit von einem lokalen Recyclingunternehmen aufgekauft. Der Preis, den das Unternehmen dafür erhielt, war natürlich eher zu tief. 

Dies führte den Einkaufsleiter auf den Plan, Verhandlungen mit dem Messingwerk direkt führen. Darauf konnte er mit dem Hersteller des Ausgangsmaterials einen Vertrag über die konsequente, sortenreine Rückführung der Metalle abschliessen. Auf diese Weise kann das Unternehmen einen Teil der Kosten des Rohmaterials einsparen. Die Gesamtlieferung wird nun nur mit so viel neuem Material wie nötig ergänzt. 

Die vorhandenen Ressourcen werden im Summe effizienter genutzt, was wiederum den Energiebedarf entsprechend reduziert. Hinsichtlich der  teuren Rohstoffe – wie bei den meisten Edelmetallen  – funktioniert dieser Kreislauf nun hervorragend.

Inspiration

Überlegt euch, wo in Eurem Unternehmen “Abfälle” entstehen, die ihr möglicherweise als Ressourcen verwerten könnt. Fragt (ansonsten) eure Lieferanten, ob Ihr diese Rohstoffe für einen fairen Betrag zurückgeben könnt.

Die europäische Ökodesign-Richtlinie ist der heimliche Held im Kampf gegen den Klimawandel. Oftmals unbemerkt stellt sie sicher, dass die Produkte, die wir täglich nutzen, umweltfreundlicher werden. Der energieeffiziente Kühlschrank, der nicht nur die Lebensmittel kühlt, sondern auch den Stromverbrauch senkt, oder die modernen LED-Lampen, die Büroräume erhellen, ohne dabei die Umwelt zu belasten – all das geht auf das Konto dieser Richtlinie.

Die Idee hinter der Ökodesign-Richtlinie ist genial: Unternehmen müssen ihre Produkte so gestalten, dass sie über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg möglichst wenig Energie verbrauchen und möglichst wenig Abfall verursachen. Das heißt: Schon beim Design eines Produkts wird darüber nachgedacht, wie es umweltfreundlicher gestaltet werden kann. Vielleicht verwenden sie recycelte Materialien oder machen das Gerät leichter reparierbar, sodass es länger hält und seltener ersetzt werden muss.

Der Vorteil für Unternehmen ist klar: Effizientere Produkte sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wirtschaftlicher in der Herstellung und Nutzung. Dies senkt nicht nur die Betriebskosten, sondern verbessert auch das Image des Unternehmens. Ein umweltbewusstes Auftreten ist heute ein wichtiger Faktor für viele Kunden und Geschäftspartner.

Doch damit nicht genug: Die Ökodesign-Richtlinie ist nicht statisch. Sie entwickelt sich ständig weiter und passt sich neuen Technologien und wissenschaftlichen Erkenntnissen an. Das garantiert, dass Unternehmen immer die modernsten und umweltfreundlichsten Produkte anbieten können. Die Richtlinie reduziert nicht nur Treibhausgase, sondern fördert auch Innovationen und Fortschritte in der Technik.

In einer Welt, in der Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, ist die Ökodesign-Richtlinie ein echtes Vorbild. Sie beweist, dass politische Vorgaben und technologische Innovation Hand in Hand gehen können, um unsere Umwelt zu schützen und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile zu schaffen. Unternehmen profitieren nicht nur von den Einsparungen durch effizientere Produkte, sondern auch von einem verbesserten Ansehen und einer stärkeren Marktposition.