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Regeln für die Kultur in Gruppengesprächen nach Ruth Cohn

Regeln für die Kultur in Gruppengesprächen nach Ruth Cohn

Gesprächskultur in Teams – Regeln für die Kultur von Gruppengesprächen

Das kennst du sicher auch: Einer sagt etwas, und alle verdrehen die Augen.

Die Gesprächskultur in Teams muss manchmal geregelt werden. Dies wird klar, wenn die Teilnehmenden merken, dass sie unzufrieden werden. Ihre Erwartungen, werden zuerst enttäuscht und erst dann bewusst. Die Folge sind: Frustration, Unfrieden, ungünstige Gruppendynamik. Eine Person, die dies ganz besonders früh erkannt hat, ist Ruth Cohn. Die bekannte deutsche Psychoanalytikerin und Pionierin für Gruppenkommunikation hat mit vielen Teams über ihre Gesprächkultur diskutiert. Auch da war es so, dass zuerst Unfälle passiert sind, bevor ein Ruf nach Regeln entstanden ist. Ruth hat also Teams gefragt, an welchen Gesprächs- oder Umgangsregeln sie sich orientieren möchten. Nachdem sie dies mit verschiedenen Teams gemacht hat, stellte Ruth bei den gefunden Teamspielregeln sehr interessante Gemeinsamkeiten fest.

Es folgt jeweils ein Beispiel und dann die Gesprächsspielregel.

Beispiel 1: Sara: «Wenn Kurt zeitig, bevor er sich pensionieren liess, die Arbeitsabläufe besser dokumentiert hätte, dann müssten wir nicht so viel suchen.» 

Hier und jetzt

Je konkreter du dich an den Themen an der gegenwärtigen Situation orientierst, desto konstrukti­ver können Verbesserungen für die Zukunft erarbeitet werden. Ständig in der Vergangenheit zu leben («Früher war alles besser…» oder: «Wenn man damals nicht …, dann…») ist genauso inef­fektiv, wie nur auf die Zukunft zu hoffen («Wenn wir andere Arbeitsbedingungen hätten, dann könnten wir besser…»). Beides ist FIucht aus der Wirklichkeit! Besser: «Der Fehler ist passiert, daran können wir nichts mehr ändern. Nun, wie lösen wir die Situation jetzt?»

 

Beispiel 2: «Also ich hätte mir schon gewünscht, dass du mich ansprichst, wenn du merkst, dass ich schweige bei einem so wichtigen Thema wie diesem.»

Jeder ist für sich selbst verantwortlich – übernimm die Verantwortung für dich

Du bist der Einzige der wissen kann, ob an einer Sitzung die für dich interessanten Themen be­handelt werden. Das bedeutet: Für das Ein­bringen eigener Anliegen in eine Besprechung ist jeder selbst verantwortlich. Bestimme selbst, was du sagen willst. Schweige wenn du willst, und trage die Konsequenzen. Deine Freiheit ist gross, und sie endet, sobald sie die Freiheit anderer Perso­nen verhindert.

 

Beispiel 3: David: «Wir sind keine Freunde von Doppelspurigkeiten.»

«Ich» statt «man» oder «wir»

Jeder sollte durch ICH-Formulierungen bekunden, dass er zu seiner persönlichen Meinung steht. Wer per «wir», «man» oder «es» spricht, versteckt sich hinter Globalaussagen, für die er keine Ver­antwor­tung übernimmt (oder übernehmen möchte). Ausserdem spricht er immer für andere mit, ohne zu wis­sen, ob diese das überhaupt wünschen: «Man versteht das nicht», «Wir können damit nichts anfan­gen», «Es ist uninteressant» usw. Ein «wir» ist nur dann angebracht, wenn jemand anderes oder eine Gruppe erlaubt hat, stellvertretend für sie und in ihrem Namen zu reden. Jeder ist also nur «befugt», für einen einzigen Menschen auf der Welt zu sprechen: für sich selbst (und da kann ihm auch keiner dreinreden!).

 

Beispiel 4: Das Handy von Klaus summt. Als darauf schaut, sieht er sichtbar entsetzt aus. Alle bekommen es mit, aber niemand geht darauf ein. 

Störungen haben Vorrang

Wenn jemand zum Beispiel aufgewühlt, gelangweilt, oder aus einem anderen Grund abgelenkt ist, kann sie an einem Gespräch oder einer Gruppenarbeit nicht wirklich teilnehmen. Deshalb sollte eine «Störung» in der Gruppe möglichst unverzüglich angesprochen werden! Ein «Abwesender» verliert nicht nur die Mög­lichkeit seiner Interessenverfolgung, er bedeutet auch einen Verlust für die Gruppe.

 

Beispiel 5: Während einer Diskussion eines heissen Themas im Plenum entstehen plötzlich drei kleine Subgruppen, die gleichzeitig reden.

Seitengespräche verdienen Aufmerksamkeit und nur eine Person redet gleichzeitig.

Sie stören und sind zugleich meist wichtig, sonst würden sie nicht geschehen. Wenn Teilnehmende Seitengespräche führen, so sind sie mit großer Wahrscheinlichkeit stark beteiligt oder gar nicht. Es kann sein, dass ein Gruppenmitglied etwas sagen will, was ihm wichtig ist, aber gegen schnellere Sprecher nicht ankommt und Hilfe braucht, um sich in der Gruppe zu behaupten.

Nur eine Person redet zur gleichen Zeit. Niemand kann mehr als einer Äußerung zur gleichen Zeit zuhören. Darum soll nacheinander gesprochen werden. Sofern mehr als eine Person gleichzeitig reden möchte, verständigt man sich in Stichworten über das, was gesagt werden soll, und über die Reihenfolge der Sprechenden.

 

Beispiel 6: Ein Teilnehmer sagt: «Ich will ja keine Namen nennen, aber ein paar Leute hier drin sollten sich mal Gedanken machen, wie sie sich bei mir entschuldigen können.»

Was ich sage, meine ich auch – offen und ehrlich – vertraulich

Du musst nicht alles sagen, was du denkst, aber was du zu sagen wählst, sollte wahr sein und deine ehrli­che Meinung wiedergeben. Je offener du Probleme ansprichst, desto eher kannst Du sie klä­ren. Wer seine Meinung zurückhält oder seinen Gesprächspartnern «kommunikative Kreuz­worträt­sel» aufgibt, darf sich nicht wundern, wenn sich niemand darum kümmert. Persönliches sollte aber in der Gruppe bleiben und von niemandem weitergetragen werden, d.h., bitte wahre Ver­trauen und Ver­traulichkeit.

 

Beispiel 7: Franz kommt zu dir und fragt: «Sag mail, findest du, dass Elke angenehm riecht? Also ich nicht.»

Feedback offen geben und annehmen

Es ist nicht günstig über Abwesende zu sprechen und Klagen über Dritte anzuhören. Jeder, den etwas stört, teilt es der störenden Person sofort und direkt mit statt später einem Dritten. Sprich dabei nicht nur über das Ver­halten des anderen, sondern auch von Wirkungen, die durch das Verhalten des anderen bei Dir aus­gelöst werden. Versuche vor deinem Feedback die Einwilligung deines Gesprächspartners einzu­holen. Wenn jemand dir Feedback gibt, höre aktiv zu.

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