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Konflikte bei den Erwartungen zu einer Personal-Beschaffungs-Lösung (“Recruiting”)

Konflikte bei den Erwartungen zu einer Personal-Beschaffungs-Lösung (“Recruiting”)

Team von Fachleuten in Laborumgebung.

Als Projektleiter zur Einführung einer Bewerber-Management-Lösung ( Recruiting) für mehrere KMU war es meine Aufgabe, die Anforderungen der Personalabteilungen der KMU aufzunehmen. Ziel war es, den Prozess für alle KMU angemessen zu automatisieren und mit einer gemeinsamen Standardsoftware abzudecken.

Einige Erwartungen hatten nur ein einzelnes KMU. Einige davon wären sehr aufwändig umzusetzen, u.a. auch aus rechtlichen Gründen. Z.B. forderte ein KMU, dass Bewerbungen, die über E-Mail hereinkommen, auch automatisch samt Anhängen in die IT-Lösung übertragen werden sollten.

In das gemeinsame Funktionspaket wurden nur Anforderungen aufgenommen, die für die Zielerreichung notwendig waren. Zudem sonstige Funktionen, die alle KMU haben wollten.

Spezielle Anforderungen wurden den einzelnen KMU in Rechnung gestellt. In den allermeisten Fällen bedeutete dies einen freiwilligen Verzicht.

Bei der angeführten gewünschten Sonderfunktion stellte sich heraus, dass sie im Durchschnitt nur 1-2 mal im Monat vorkam und einen manuellen Zeitaufwand von 10 Minuten verursachte. Die für das HR verantwortliche Person war eine solche Funktion aus einer früheren Anstellung bei einem Grosskonzern gewohnt. Sie hatte dort ihre Erwartung an ein „modernes“ HR-System gebildet. Eine gute Relation von Aufwand und Nutzen war nicht Teil dieser Erwartungshaltung. 

Wer nach Erwartungen fragt, erhält nicht selten ein unbezahlbares Wunschkonzert. Geht den Ursachen der Wünsche also stets auf den Grund und zeichnet ein klares Bild von Aufwand und Nutzen. Vieles regelt sich von alleine, wenn die Konsequenzen der Wünsche an die diejenigen weitergeben werden, die sich das wünschen. Geht dabei diplomatisch vor, denn vielen Personen sind die Konsequenzen ihrer Wünsche oftmals gar nicht bewusst.