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Was ist “Neuaufbauen” in der Kreislaufwirtschaft?

Was ist “Neuaufbauen” in der Kreislaufwirtschaft?

Neuaufbauen (re-build) in der Kreislaufwirtschaft bedeutet, dass die grundlegende Substanz eines Produktes im Kern weiterverwendet wird, während beim Reparieren lediglich defekte oder verschlissene Teile ausgetauscht werden, um die Funktionsfähigkeit eines Produktes wiederherzustellen.

Stellt euch vor, ihr habt ein altes Fahrrad im Keller, das ihr seit Jahren nicht mehr benutzt habt. Der Rahmen ist immer noch stabil, aber die Reifen sind platt und die Bremsen funktionieren nicht mehr richtig. Anstatt ein neues Fahrrad zu kaufen, entscheidet ihr euch, das alte Fahrrad zu “re-builden”. Ihr tauscht die Reifen aus, stellt die Bremsen ein und vielleicht gebt ihr ihm sogar einen neuen Anstrich. Jetzt habt ihr wieder ein voll funktionsfähiges Fahrrad, das fast wie neu aussieht. Das ist Neuaufbauen im Alltag. Hättet ihr nur die Reifen aufgepumpt und die Bremsen justiert, wäre das Reparieren gewesen.

Viele Produkte, die heute hergestellt werden, sind so robust, dass sie problemlos einen weiteren Lebenszyklus überstehen könnten. Wenn ihr eure Produkte so konzipiert, dass nur einige Verschleißteile ausgetauscht werden müssen, könnt ihr nicht nur Ressourcen sparen, sondern auch eine stärkere Bindung zu euren Kunden aufbauen.

Ein gutes Beispiel dafür sind Gebäude. Ein Gebäude mit einer soliden Struktur kann renoviert werden, ohne dass es komplett abgerissen und neu aufgebaut werden muss. Oder denkt an Baumaschinen: Trotz intensiver Nutzung sind viele Teile einer Baumaschine nach einem Jahrzehnt immer noch in gutem Zustand. Es müssen nur die Verschleißteile ersetzt werden.

Als Inspiration könnt ihr euch fragen, wie ihr dieses Konzept in eurem Unternehmen umsetzen könnt. Vielleicht könnt ihr Austauschkomponenten oder Software-Updates anbieten. Der Vorteil für eure Kunden? Sie müssen nur einen Bruchteil des Neupreises investieren, um ein Produkt zu erhalten, das fast wie neu ist und viele weitere Jahre hält.

Neuaufbauen (re-build) heisst in der KLW, dass eine gute Basissubstanz eines Produktes im Kern weiterverwendet wird. Viele Produkte sind heute noch in einem derart guten Zustand, dass sie ohne grössere Probleme einen weiteren Lebenszyklus überstehen.

Konzipiert Eure Produkte so, dass nur einige Verschleiss-Teile ausgetauscht werden müssen. Damit schafft Ihr eine längerfristige Kundenbindung, und Ihr könnt als Nebeneffekt den Ressourcenbedarf senken.

  • Gebäude mit einer guten Bausubstanz könnt Ihr ohne weiteres renovieren, ohne dass Ihr das ganze Gebäude abreisst und neu aufbaut.
  • Baumaschinen sind so konstruiert, dass diese trotz sehr harter Nutzung eine lange Lebensdauer erreichen. Nach einem Jahrzehnt befindet das Grundgerüst mit wichtigen Teilen wie Chassis, Ausleger, Fahrwerk und Ketten häufig noch in gutem Zustand. Es müssen nur Verschleissteile ersetzt werden. 

Inspiration

Stellt Euch die Frage, was Ihr ändern müsst, damit Ihr in  in Eurem Unternehmen dies umsetzen könnt. Mögliche Ansätze sind  Austausch-Komponenten unterschiedlicher Ausprägung, Software-Updates, etc. 

Der Nutzen für die Kunden besteht darin, dass sie je nach Zustand der Maschine nur 30 bis 60% des Neu-Preises investieren müssen. Die Maschine ist also quasi wieder neuwertig und kann so weitere 8 bis 10 Jahre eingesetzt werden.

Die europäische Ökodesign-Richtlinie ist der heimliche Held im Kampf gegen den Klimawandel. Oftmals unbemerkt stellt sie sicher, dass die Produkte, die wir täglich nutzen, umweltfreundlicher werden. Der energieeffiziente Kühlschrank, der nicht nur die Lebensmittel kühlt, sondern auch den Stromverbrauch senkt, oder die modernen LED-Lampen, die Büroräume erhellen, ohne dabei die Umwelt zu belasten – all das geht auf das Konto dieser Richtlinie.

Die Idee hinter der Ökodesign-Richtlinie ist genial: Unternehmen müssen ihre Produkte so gestalten, dass sie über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg möglichst wenig Energie verbrauchen und möglichst wenig Abfall verursachen. Das heißt: Schon beim Design eines Produkts wird darüber nachgedacht, wie es umweltfreundlicher gestaltet werden kann. Vielleicht verwenden sie recycelte Materialien oder machen das Gerät leichter reparierbar, sodass es länger hält und seltener ersetzt werden muss.

Der Vorteil für Unternehmen ist klar: Effizientere Produkte sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wirtschaftlicher in der Herstellung und Nutzung. Dies senkt nicht nur die Betriebskosten, sondern verbessert auch das Image des Unternehmens. Ein umweltbewusstes Auftreten ist heute ein wichtiger Faktor für viele Kunden und Geschäftspartner.

Doch damit nicht genug: Die Ökodesign-Richtlinie ist nicht statisch. Sie entwickelt sich ständig weiter und passt sich neuen Technologien und wissenschaftlichen Erkenntnissen an. Das garantiert, dass Unternehmen immer die modernsten und umweltfreundlichsten Produkte anbieten können. Die Richtlinie reduziert nicht nur Treibhausgase, sondern fördert auch Innovationen und Fortschritte in der Technik.

In einer Welt, in der Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, ist die Ökodesign-Richtlinie ein echtes Vorbild. Sie beweist, dass politische Vorgaben und technologische Innovation Hand in Hand gehen können, um unsere Umwelt zu schützen und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile zu schaffen. Unternehmen profitieren nicht nur von den Einsparungen durch effizientere Produkte, sondern auch von einem verbesserten Ansehen und einer stärkeren Marktposition.