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Was ist “Reduzieren” in der Kreislaufwirtschaft?

Was ist “Reduzieren” in der Kreislaufwirtschaft?

“Reduzieren” (reduce) in der Kreislaufwirtschaft bedeutet den optimierten Einsatz von Ressourcen. Es geht darum, dort, wo es möglich ist, weniger zu verwenden, sei es Material oder Energie.

Stellt euch vor, ihr habt einen Wasserkocher zu Hause. Früher habt ihr immer den ganzen Wasserkocher gefüllt, auch wenn ihr nur eine Tasse Tee machen wolltet. Aber dann habt ihr bemerkt, dass es schneller geht und weniger Energie verbraucht, wenn ihr nur so viel Wasser hineingebt, wie ihr wirklich braucht. Das ist Reduzieren im Alltag.

Jetzt übertragen wir dieses Konzept auf unser Unternehmen. Wenn ihr ein Produkt entwerft oder herstellt, fragt euch: Wie können wir das Gleiche erreichen, aber mit weniger? Wenn ihr Lösungen findet, die die geforderten Produktleistungen mit weniger Ressourcen erfüllen, profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch euer Unternehmen durch reduzierte Kosten.

Einige Beispiele: Ein Produkt mit weniger Teilen ist oft einfacher zu konstruieren und zu warten. Wenn eure Produkte weniger Ressourcen benötigen, seid ihr weniger abhängig von der Verfügbarkeit dieser Materialien. Ein leichteres Fahrzeug verbraucht weniger Energie. Und kleinere Computer-Chips sind nicht nur schneller, sondern verbrauchen ebenfalls weniger Energie.

Als Inspiration könnt ihr euch an der Natur orientieren. Sie ist der ultimative Designer, wenn es um Effizienz geht. Denkt an den Traubenzucker, der trotz seiner geringen Größe einen extrem hohen Energiegehalt hat. Oder an Bienenwaben, die trotz minimalem Materialeinsatz extrem stabil sind.

“Reduzieren” (reduce) steht in der KLW für optimierten Einsatz von Ressourcen.  Dort wo es möglich ist, werden bspw. Material oder Energie eingespart. 

Dieses Ziel könnt Ihr erreichen, wenn Euer Unternehmen Lösungen findet, die geforderten Produktleistungen (Qualität und  Zuverlässigkeit) mit weniger Ressourcen-Einsatz  zu erfüllen. Ein reduzierter Einsatz an Ressourcen hilft nicht nur der Umwelt, sie reduziert auch Eure Kosten. Dazu kommen häufig weitere Vorteile.

Beispiele:

  • Je weniger Teile ein Produkt hat, desto leichter lässt es sich i.d.R. konstruieren und warten.
  • Je weniger Ressourcen Eure Produkt benötigen, desto geringer ist  Eure Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Materialien.
  • Je leichter ein Fahrzeug ist, umso weniger Energie verbraucht dieses für die Fortbewegung.
  • Je kleiner Computer-Chips sind, desto schneller sind sie. Und das bei weniger Energieverbrauch.

Inspiration

Schaut Euch bei Euren Materialien an, wie es die Natur macht. Diese hat durch die Evolution lange geübt. Traubenzucker hat z.B. in Bezug auf die Grösse einen extrem hohen Energiegehalt. Bienenwaben in der Natur haben trotz minimalem Materialeinsatz eine sehr hohe Festigkeit. 

Die europäische Ökodesign-Richtlinie ist der heimliche Held im Kampf gegen den Klimawandel. Oftmals unbemerkt stellt sie sicher, dass die Produkte, die wir täglich nutzen, umweltfreundlicher werden. Der energieeffiziente Kühlschrank, der nicht nur die Lebensmittel kühlt, sondern auch den Stromverbrauch senkt, oder die modernen LED-Lampen, die Büroräume erhellen, ohne dabei die Umwelt zu belasten – all das geht auf das Konto dieser Richtlinie.

Die Idee hinter der Ökodesign-Richtlinie ist genial: Unternehmen müssen ihre Produkte so gestalten, dass sie über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg möglichst wenig Energie verbrauchen und möglichst wenig Abfall verursachen. Das heißt: Schon beim Design eines Produkts wird darüber nachgedacht, wie es umweltfreundlicher gestaltet werden kann. Vielleicht verwenden sie recycelte Materialien oder machen das Gerät leichter reparierbar, sodass es länger hält und seltener ersetzt werden muss.

Der Vorteil für Unternehmen ist klar: Effizientere Produkte sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wirtschaftlicher in der Herstellung und Nutzung. Dies senkt nicht nur die Betriebskosten, sondern verbessert auch das Image des Unternehmens. Ein umweltbewusstes Auftreten ist heute ein wichtiger Faktor für viele Kunden und Geschäftspartner.

Doch damit nicht genug: Die Ökodesign-Richtlinie ist nicht statisch. Sie entwickelt sich ständig weiter und passt sich neuen Technologien und wissenschaftlichen Erkenntnissen an. Das garantiert, dass Unternehmen immer die modernsten und umweltfreundlichsten Produkte anbieten können. Die Richtlinie reduziert nicht nur Treibhausgase, sondern fördert auch Innovationen und Fortschritte in der Technik.

In einer Welt, in der Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, ist die Ökodesign-Richtlinie ein echtes Vorbild. Sie beweist, dass politische Vorgaben und technologische Innovation Hand in Hand gehen können, um unsere Umwelt zu schützen und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile zu schaffen. Unternehmen profitieren nicht nur von den Einsparungen durch effizientere Produkte, sondern auch von einem verbesserten Ansehen und einer stärkeren Marktposition.