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Was ist “Überholen” in der Kreislaufwirtschaft?

Was ist “Überholen” in der Kreislaufwirtschaft?

Überholen (re-fit) in der Kreislaufwirtschaft bedeutet, dass Produkte nicht nur repariert, sondern gründlich gewartet und modernisiert werden, um ihre Lebensdauer und Effizienz zu verlängern.

Stellt euch vor, ihr habt eine alte Kaffeemaschine zu Hause. Sie funktioniert noch, aber der Kaffee schmeckt nicht mehr so gut wie früher. Anstatt sie einfach zu reparieren oder zu ersetzen, entscheidet ihr euch, sie gründlich zu überholen: Ihr reinigt alle Teile, tauscht den alten Filter gegen einen hochwertigeren aus und aktualisiert vielleicht sogar das Bedienfeld. Jetzt habt ihr wieder eine Kaffeemaschine, die fast wie neu ist und hervorragenden Kaffee zubereitet. Das ist Überholen im Alltag.

Im Unterschied zum Reparieren, wo defekte Teile einfach ausgetauscht werden, und zum Neuaufbauen, wo die grundlegende Substanz eines Produktes im Kern weiterverwendet wird, geht es beim Überholen darum, ein Produkt gründlich zu warten und zu modernisieren.

Stellt euer Unternehmen Produkte her, die für eine lange Nutzungsdauer konzipiert sind? Das könnten Werkzeugmaschinen, Produktionsanlagen oder sogar Schiffe sein. Ein Schiff, das über Jahrzehnte hinweg genutzt wird, muss regelmässig überholt werden, um sicher und effizient zu bleiben. Es wird nicht nur repariert, sondern auch modernisiert, um den neuesten Sicherheits- und Effizienzstandards zu entsprechen.

Aber dieses Prinzip des Überholens kann auch auf andere Produkte angewendet werden, die nicht unbedingt teuer in der Anschaffung sind, aber von regelmässigen Überholungen profitieren würden.

Als Inspiration könnt ihr darüber nachdenken, wie ihr Wartungszyklen für eure Produkte planen könnt. Bietet euren Kunden diese Wartung als zusätzlichen Service an. Das hält nicht nur den Kontakt zu euren Kunden aufrecht, sondern gibt euch auch wertvolles Feedback über die Qualität eurer Produkte.

Überholen (re-fit) heisst in der KLW, dass Eure Produkt gewartet und überholt werden können.

Euer Unternehmen stellt Güter her, die auf einen zeitlich langen Gebrauch ausgelegt sind. Das können bspw. Werkzeugmaschinen, Schiffe,  Produktionsanlagen etc. sein. Dann sind diese Produkte aufgrund des hohen Anschaffungswertes dazu prädestiniert, überholt/gewartet (re-fit) zu werden. Dieses Prinzip könnt Ihr auch auf  günstige Produkte (mit Betonung auf günstig oder preiswert) übertragen.

Eine Generalüberholung wird häufig bei Gütern angewandt, die unterschiedlichen Witterungsverhältnissen oder anderweitiger starker (Ab-) Nutzung ausgesetzt sind.

  • Langlebige Gebrauchsgüter, wie ein Schiff wird über mehrere Jahre, gar Jahrzehnte immer wieder überholt und kann daher weiterhin sicher betrieben werden. 
  • Produktionsanlagen werden während bspw. während den Sommerferien gewartet.
  • Heizungen werden jährlich gewartet.

Inspiration

Überlegt Euch, inwiefern Ihr für Eure Produkte Wartungszyklen einplanen könnt. Euren Kunden bietet Ihr diese Wartung als Zusatzdienstleistung an. So haltet Ihr länger den Kontakt mit Euren Kunden und erfährt nicht zuletzt mehr über die Qualität Eurer Produkte. 

Die europäische Ökodesign-Richtlinie ist der heimliche Held im Kampf gegen den Klimawandel. Oftmals unbemerkt stellt sie sicher, dass die Produkte, die wir täglich nutzen, umweltfreundlicher werden. Der energieeffiziente Kühlschrank, der nicht nur die Lebensmittel kühlt, sondern auch den Stromverbrauch senkt, oder die modernen LED-Lampen, die Büroräume erhellen, ohne dabei die Umwelt zu belasten – all das geht auf das Konto dieser Richtlinie.

Die Idee hinter der Ökodesign-Richtlinie ist genial: Unternehmen müssen ihre Produkte so gestalten, dass sie über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg möglichst wenig Energie verbrauchen und möglichst wenig Abfall verursachen. Das heißt: Schon beim Design eines Produkts wird darüber nachgedacht, wie es umweltfreundlicher gestaltet werden kann. Vielleicht verwenden sie recycelte Materialien oder machen das Gerät leichter reparierbar, sodass es länger hält und seltener ersetzt werden muss.

Der Vorteil für Unternehmen ist klar: Effizientere Produkte sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wirtschaftlicher in der Herstellung und Nutzung. Dies senkt nicht nur die Betriebskosten, sondern verbessert auch das Image des Unternehmens. Ein umweltbewusstes Auftreten ist heute ein wichtiger Faktor für viele Kunden und Geschäftspartner.

Doch damit nicht genug: Die Ökodesign-Richtlinie ist nicht statisch. Sie entwickelt sich ständig weiter und passt sich neuen Technologien und wissenschaftlichen Erkenntnissen an. Das garantiert, dass Unternehmen immer die modernsten und umweltfreundlichsten Produkte anbieten können. Die Richtlinie reduziert nicht nur Treibhausgase, sondern fördert auch Innovationen und Fortschritte in der Technik.

In einer Welt, in der Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, ist die Ökodesign-Richtlinie ein echtes Vorbild. Sie beweist, dass politische Vorgaben und technologische Innovation Hand in Hand gehen können, um unsere Umwelt zu schützen und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile zu schaffen. Unternehmen profitieren nicht nur von den Einsparungen durch effizientere Produkte, sondern auch von einem verbesserten Ansehen und einer stärkeren Marktposition.